RuhrNachrichten, 15.10.2005

Patschinsky hat die Musik für "Däumelinchen" komponiert und auch die Texte geschrieben. Jetzt laufen die Proben für die Aufführungen am 19. und 20. November im Hilpert-Theater.

Foto: Dominik Wied

Lustige Oper für Kinder

Proben für "Däumelinchen" laufen / Aufführungen am 19. und 20. November

LÜNEN. Im Heinz-Hilpert-Theater wird am 19. und 20. November das Märchen Däumelinchen als "lustige Oper für Kinder" uraufgeführt.
In dem Märchen geht es um eine schöne Tochter, ein vielfältiges Tierreich und die große Liebe. Beteiligt sind der Kinder-, Mittelstufen- und Jugendchor der Musikschule der Stadt Lünen unter der Leitung von Monika Bergmann sowie das Akkordeon-Orchester-Lünen 1951 e.V. unter der Leitung von Andreas Patschinsky.

Musik komponiert

Sabine Patschinsky, Musikpädagogin und aktives Mitglied im Orchester, hat die Musik für Orchester, Chöre und Gesangssolisten komponiert und die Gesangstexte geschrieben. Im Gespräch mit unserer Zeitung informiert sie über ihr Werk und über Hintergründe ihrer Arbeit.
"Das ganze Märchen wird gesanglich vorgetragen und szenisch auf der Bühne dargestellt", so Sabine Patschinsky. Insgesamt wirken 60 Sänger mit. Neben den beiden Hauptrollen des Däumelinchens und der Erzählerin gibt es noch 17 weitere Solistenrollen.
Die Musik erklingt aus dem Orchestergraben, gespielt von 28 Akkordeonisten, musikalisch ergänzt von Schlagzeug, Pauken, Marimbaphon und Percussion.
In der Musik sind über 40 verschiedene musikalische Themen verarbeitet, wodurch die unterschiedlichen Stimmungen im Verlauf des Märchens widergespiegelt werden. Beim Komponieren hat sich Sabine Patschinsky von den Charakteren der Märchenfiguren inspirieren lassen.
Neben eher klassisch anmutenden Stücken ist aber auch Popularmusik, darunter südamerikanische Tänze wie Mambo, Samba, Cha-Cha-Cha und sogar ein Rap, zu hören.
"Es sollen Ohrwürmer und keine schwer zu hörenden Stücke

sein", betont sie. "Trotzdem ist die Musik durchaus anspruchsvoll komponiert, sowohl für das Orchester als auch für die Chöre. "Das Stück dauert in der Aufführung etwa 80 bis 90 Minuten.

Texte geschrieben

Sabine Patschinsky hat bereits im Februar 2004 mit der Arbeit an dem Werk angefangen und es in den Sommerferien 2005 fertig gestellt. In diesen anderthalb Jahren hat sie zeitweise täglich bis zu zwei Stunden an Däumelinchen gearbeitet.
"Das Texten des Librettos ging relativ schnell. Das Komponieren nahm bei weitem den größten Teil der Zeit in Anspruch."
"Däumelinchen" ist ihr zweites größeres Werk nach "Aschenputtel", das 2002 mit dem Akkordeon-Orchester und einer Tanzgruppe von Annie Wilsch-Harnack aufgeführt wurde. Darüber hinaus hat sie bereits zahlreiche Stücke wie etwa "Sister Act" und "Summertime" für Akkordeon-Orchester bearbeitet oder auch kürzere Kompositionen wie "Streit" für ein Akkordeon-Quintett geschrieben.
"Ein Leben ohne Musik kann ich mir nicht vorstellen", meint die Musikpädagogin. "Das Komponieren bereichert mein Leben ebenso wie das eigene Musizieren."
Die Fähigkeiten dazu bringt sie aus ihrem Instrumentalpädagogik-Studium bei Prof. Georg Reidys an der Hochschule für Musik Detmold, Abteilung Dortmund, mit. Dort besuchte sie Veranstaltungen in Tonsatz, Harmonielehre, Kontrapunkt und Werkanalyse. In der kommenden Zeit möchte Sabine Patschinsky ihre Werke auch verlegen, um sie anderen Akkordeon-Orchestern zur Verfügung zu stellen.
Besonders bei "Däumelinchen" schätzt sie die Akzeptanz dazu als hoch ein. "Es gibt kaum szenische Stücke für Akkordeon-Orchester in diesem großen Umfang", ist sie sich sicher. • Dominik Wied

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