Ruhr-Nachrichten, 23.05.2005

Akkordeon-Orchester von 1951 und seine Gäste, der Gospelchor "Voices 'r'us", brillierten am Sonntag im Hilpert-Theater. Dirigent Andreas Patschinsky (kl. Foto oben) lud zu einer musikalischen Weltreise ein.

Fotos: Günther Goldstein

"Zugführer" Patschinsky lud zur Weltreise

Akkordeon-Orchester von 1951 und Gospelchor "Voices 'r' us" begeisterten

Lünen •  Eine kleine Eisenbahn drehte auf der Bühne ihre Runden, ein paar Inliner lehnten lässig daneben. Schon die liebevolle Dekoration machte deutlich, dass hier der "Starlight Express" auf die Gleise gehen würde. Ein Potpourri der bekannten Melodien aus dem Bochumer Dauer-Musical war der Höhepunkt des ersten Teils des großen Konzertes, dass das Akkordeonorchester Lünen am Sonntag im Hilpert-Theater gestaltete. Und obwohl sich das Eisenbahn-Motiv wie ein roter Faden durch das Programm zog, war dieses weder eingleisig noch fuhren die Musiker auf Schmalspur. Das Orchester kam jung, frisch, voller Spielfreude und mit einem anspruchsvollen Programm auf die Bühne. Denn so alt wie es sich in der Bühnendekoration gemacht hatte - hier war aus dem Akkordeon-Orchester Lünen 1951 durch einen Zahlendreher das Akkordeon-Orchester von 1591 geworden - ist das Ensemble noch lange nicht.

Unter der Leitung von "Zugführer" Andreas Patschinsky ging der "Musik-Express" auf eine abwechslungsreiche Weltreise. Da erklangen arabische Töne beim "Kalif von Bagdad", ging es melancholisch mit dem argentinischen Tango weiter, bevor mit bekannten Abba-Melodien feinste Popmusik aus Schweden das Programm abrundete.

Die Musiker wurden dabei vortrefflich ergänzt durch eine glänzend aufgelegte Schlagzeug- und Perkussion-Abteilung. Als Fahrgäste zugestiegen waren die 35 Sänger und Sängerinnen des Gospelchores "Voices 'r' us" unter der Leitung der Kantorin der evangelischen Kirchengemeinde Lünen, Jutta Timpe.

Reiches Repertoire

In einem sehr von rhythmischen Elementen geprägten Programm war diese Zusammenarbeit überaus hörenswert. Traditionelles, Gospels und Spirituals aus dem reichen Repertoire des Chores bildeten in beiden Konzertteilen einen großen Block, bei dem viele Zuhörer in ihren Theatersitzen vorsichtig mitwippten und -schnippten. Für den Chor war dies nicht nur die erste Zusammenarbeit mit dem Akkordeonorchester, sondern der erste Auftritt im Heinz-Hilpert-Theater überhaupt.

Als Zugbegleiterin führte Angelika Gutbier durch das gut zweistündige Programm, das mit dem Zusammenspiel von Chor und Orchester bei den Melodien aus "Sister Act" in hohem Tempo den Zielbahnhof erreichte, allerdings mit einer (sehr erwünschten) Verspätung, denn ohne Zugabe durften die Akteure die Bühne nicht verlassen.  •  BV

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