Westfälische Rundschau, 15.04.2008

Den Taktstock legt er nicht beiseite, so lange er fit ist

Beckinghausen. (Lea) Ein Ständchen erhielt der Gründungs-Dirigent des Akkordeon-Orchesters Heinz Gössing. Im Bonifatiusheim gratulierte das Akkordeon-Orchester Lünen 1951 e.V. dem langjährigen, früheren Chorleiter Heinz Gössing zum 80. …

Die Vorsitzende Marianne Lentwojt (l.) gratulierte Heinz Gössing (M.) gemeinsam mit Chorleiter Andreas Patschinsky.

Bild: Lea (WR)

… Geburtstag. So ganz kann Heinz Gössing den Taktstock immer noch nicht aus der Hand legen, und "so lange er fit ist, wird das auch nicht passieren", denn die Musik sei ein Teil seines Lebens. Bereits 1946, berichtete er, habe er das erste Akkordeonorchester gegründet. Er hat komponiert und arrangiert. Neben Akkordeon, spielt er auch Klavier und Orgel.
Nach wie vor fühlt sich der Musiker dem Lüner Akkordeon-Orchester, das laut Chronik mehr als 40 Jahre seinen Namen trug, eng verbunden. Noch heute nimmt er regelmäßig an den Konzerten des Orchesters teil und er begleitet immer noch viele Aktivitäten des heutigen Vereins. Ganz unter dem Zeichen

seines 80. Geburtstages stand die vergangene Chorprobe. Die Vorsitzende, Marianne Lentwojt, überreichte dem ehemaligen Dirigenten des Akkordeon-Orchesters im Namen aller Mitglieder einen Frühlingsstrauß. "Bleiben Sie gesund und uns noch lange erhalten", beglückwünschte sie den unermüdlichen, quirligen Altersjubilar. Das Orchester, unter der heutigen Leitung von Andreas Patschinsky, stieg mit einem musikalischen Geburtstagsgruß ein. Auch für die Musiker gab es eine Überraschung: Sie erhielten vom "Geburtstagskind" eine Geldspende für neues Notenmaterial.
Gössing hatte das "Hohner Akkordeon-Orchester Heinz Gössing, Lünen" mit weiteren fünf Akkordeon-Spielern am 11. Februar 1951 gegründet. Geprobt wurde damals in der Gastwirtschaft Witte an der Dortmunder Straße, dem heutigen "Stockey". Das Orchester wuchs schnell. Bereits am 11. November 1951 gab es im Wichernhaus sein erstes Konzert. Die 800 Sitzplätze seien komplett ausverkauft gewesen, erinnerte er sich lebhaft. "Für ein ausverkauftes Haus hatten wir immer gesorgt", freute sich Gössing. "Ich wollte von Anfang an keine so genannte 'Quetschkommoden-Musik' spielen." Seine Zielsetzung war es, klassische Musik zu erlernen und vorzutragen. Gössing wurde 1954 erster Preisträger der Amateuersolisten. 1976 wurde das 25-Jährige im Hilpert-Theater gefeiert. Zu dem Anlass nahm das Orchester eine Langspielplatte auf, dessen Cover vom ehemaligen Stadtgrafiker Hermann Nüdling gestaltet wurde. Gössing wurde auf dieser Feier für seine Verdienste mit einer Medaille vom Deutschen Harmonika-Verband ausgezeichnet.
Gegründet wurde zu seinen aktiven Zeiten das Jugend-Orchester, dessen Ausbildung zehn Jahre später, 1974, durch die Musikschule übernommen wurde. Seit 30 Jahren singt Gössing im slawisch-byzantinischen Chor in Horneburg. Im Jahre 1981 legte er den Dirigentenstab aus der Hand. Er wurde zum Ehrendirigenten ernannt. Seit 1988 ist Andreas Patschinsky Chorleiter des Orchesters. Nicht nur geistig, auch körperlich, hält er sich fit: "Ich jogge noch bis zu 10 Kilometer".

 

 
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