RuhrNachrichten, 21. März 2017
Kino für die Ohren
Akkordeon-Orchester Lünen überzeugt im Hansesaal mit Klassikern der Filmmusik
(RN-Foto: Beuckelmann)
LÜNEN.
Großes "Kino" für die Ohren gab es am Sonntag bei einem Konzert des Akkordeon-Orchesters Lünen im fast ausverkauften Hansesaal. Das Besondere: Im Fokus stand Filmmusik, Titel, die nicht für Akkordeons komponiert wurden.
"Wir wollten schon immer mal Filmmusik spielen", sagte die Vorsitzende des Orchestervereins, Marianne Lentwojt vor dem Konzert und ergänzte, dass Filmmusik sehr anspruchsvoll sei.
"Licht aus - Ton an", lautete die Ansage zu Beginn, die Scheinwerfer gingen aus. Nur bei spärlicher Notenbeleuchtung meisterte das 25-köpfige Orchester diese Herausforderung und spielte die Titelmelodie "Police Academy" des gleichnamigen Films. Martin Depenbrock, er hatte die künstlerische Gesamtleitung, dirigierte mit einem leuchtenden Taktstock.
Durch die Lichtstimmung ergab sich eine Atmosphäre fast wie in einem Kinosaal, mit dem Unterschied, dass sich die gespannten Zuhörer die Filmszenen gedanklich vorstellen mussten. Dann wechselte das Akkordeon-Orchester das Genre und präsentierte aus dem Italo-Western Themen aus "Spiel mir das Lied vom Tod" mit fabelhafter Mundharmonika-Begleitung.
Margarete Schirjajew am E-Piano und Dietmar Schatte am Schlagzeug harmonierten perfekt mit dem Akkordeon-Orchester. Alle Akteure gefielen durch eine stimmige Leistung, Spielfreude und Virtuosität.Ihnen gelang es, die Gefühls- und Stimmungsebene aus den Filmen nahezu perfekt auszudrücken. So erntete das Orchester beim gefühlvollen Titel "My heart will go on" aus dem Kinofilm "Titanic" sowie "Caravans" aus dem Film "Der Herr der Karawane" viel Beifall. Einer der Höhepunkte war die gekonnte Interpretation der Themen "Star Wars" aus dem gleichnamigen Film.
Hierfür hatte das Orchester ein Jahr geprobt. Nicht fehlen durften "Die glorreichen Sieben", "The time of my life" aus "Dirty Dancing" und "Disneys Stars". Über die Karl May Suite "Old Shatterhand" freute sich das Publikum als Zugabe besonders.
Das Lüner Improvisationstheater "Die alten Hasen" unter der Leitung von Jens Hoppe war nicht nur für die Moderation zuständig, sondern auch für die lockere Atmosphäre. So spielten Jens, Heinz und Sabine nach Vorgaben aus dem Publikum bestimmte Genres aus der Filmmusik. "Das war großes Kino", sagte Konzertgast Harald Weber. Annegret Bernhardt sagte: "Ich hätte nicht gedacht, dass das Akkordeon-Orchester so etwas hinkriegt."
Volker Beuckelmann